Freut euch des Labenz!
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Gabelbachergreut, das
Die peinlichen, versuchsweise unterdrückten Lachanfälle, die einen immer wieder überkommen, nachdem man einen spontanen Witz gemacht hat, über den man sich selbst nicht mehr einkriegen kann.

 

Gabelsberg, der
Der Teil einer Gabel, der sich zwischen dem Stiel und den Zinken befindet.

 

Gablitz, der:
Überrumpelungstaktik, die bei Gesellschaftsessen von dreisten Tischnachbar/innen angewendet wird: „Na, ist der Koch heute gut aufgelegt?“ – und schon ist der sorgfältig zum genussvollen Verzehr vorbereitete Appetithappen vom eigenen Teller und im gierigen Maul der angreifenden Person verschwunden. Führt übergangslos zum → Hittisau sowie zum → Mürzzuschlag.
Marko Kolm

 

gaggenau (Adj.)
Pointensicher, komödiantisch begabt.

 

galgweis (adj.)
Durch die Erkenntnis der unentrinnbaren Tödlichkeit des Lebens die Sorgen des Irdischen innerlich belächelnd.
Simon Putzhammer

 

Gallafilz, der
Boshafter kleiner Hausgeist (ähnlich der → Saas-Fee), der Langhaarigen nachts mühevoll die vielen Knötchen in die Haare filzt, die man während dem → Harare langwierig wieder auskämmen oder → -wriezen darf.
Yannick Schneider

 

Gamerschwang, der
Irrationale Bewegung, etwa um einer Gefahr auszuweichen oder hinter ein Hindernis zu blicken, das sich jedoch auf einem Bildschirm oder einer Leinwand befindet. Typisches Verhalten von Computerspielern und von → Lehninen. Gewinnt bei Einsatz von VR-Displays mit Headtracking schlagartig an Sinn.

 

Gamprin, das
Camping unter freiem Himmel ohne Zelt.
Shannon und Laura

 

Gangerbauer, der
Vogelkäfigartiges Gebilde mit Baseballkappenschirm, das von Angehörigen bestimmter Jugendsubkulturen über dem Kopf getragen wird.

 

Gansauerhaid, die
Maßeinheit, in der die Wahrscheinlichkeit eines umittelbar bevorstehenden → Tobruks angegeben wird.
Carsten

 

Garbsen, das
Das meist erfolglose Unterfangen, Erbsen (fein) mit der Gabel aufzuspießen.
Peter Lamberti

 

gardelegen (V.)
Ein Dokument, mit dem man große Pläne hat, deswegen an einem so speziellen Ort platzieren, dass man es hinterher nie wieder findet.

 

Garmisch, der
Gewagte Komposition von Pfannengericht nach dem Kühlschrankausräumen. S.a. → Lommatzsch
Jutta

 

Gasteig, der
Ein sehr luftiger Teig.

 

Gauting, der
Treffen einer Gruppe „besorgter Bürger“, in deren Umgebung Asylbewerber untergebracht werden sollen.
Felix Hoffmann

 

Gaymühle, die
Homosexuellenlokal der etwas härteren Gangart.
Wayne

 

Gdansk, der
Tanzfigur, bei der man mit einer schwungvollen Linksdrehung beim Hochzeitswalzer mitten im Buffet landet. S.a. → Sallapulka
Carsten

 

Gebroth, das
Weicher, fluffiger Teig im Inneren eines frischen Brötchens, den man herauspulen und daraus → Kleinweichs formen kann. S.a. → bröthen.
Nadine und Chris

 

Geestgottberg, der
Alpines Kletterterrain mit hoher Absturzrate.
Wayne

 

Gefrees, das
Das hässliche Papierzeug, das im Laufe eines Kollegblocklebens an der Spirale zurückbleibt – dank miserabler Mikroperforation meist mit unsauberen Risskanten. S.a. → Rüschlikon

 

Gehofen, der
Ein mobiler Grill, den man sich um den Bauch schnallen kann.
Yannick Schneider

 

gehrden (V.)
(gihrngd, gihrngde, gegahrngden) Bezeichnet die seltsame ambivalente Fortbewegungsmethode, die Fußgänger bei Dämmerung oder im Gegenlicht viele Sekunden lang pflegen, bevor sie sich irgendwann entscheiden, entweder auf einen zu- oder von einem wegzugehen.
„Hochgeklappten Kragens ging Kleinschmidt die Brehmstraße entlang. 40 oder 50 Meter vor ihm gihrngd der Schatten eines Mannes seiner Wege. Kleinschmidt beschleunigte seine Schritte, um die Gestalt einzuholen und sie damit zum Einschlagen einer eindeutigen Richtung zu zwingen.“

 

Gehrsricht, der
Bezeichnet eine Gefahrenquelle im Straßenverkehr und in Gebäuden. Ein Gehrsricht ist ein Mensch, der zum Gehen ansetzt, dann aber verharrt und den Kopf dreht, weil er z.B. noch in ein Gespräch verwickelt wird. Solange diese Situation andauert, müssen andere um den Gehrsricht einen unbehaglichen Bogen machen, weil der Hornochse garantiert nicht erst wieder gucken wird, bevor er dann wirklich losprescht. Gehrsricht-Experten vermuten hinter diesem Verhalten die Wahnvorstellung, die Zeit um sich herum anhalten zu können.
„Vorsicht, Gehrsricht auf elf Uhr!“

 

Gehülz, das
Moderiges Holz, das beim Restaurieren des gekauften alten Hauses entdeckt wird und infolgedessen sich die Renovierungskosten verzehnfachen.
Manuel Kunst

 

geiern (v.)
Einen Sperrmüllhaufen oder sonstiges herrenloses Gut nach Brauchbarem beäugen.
Felix Hoffmann

 

Geiersnest, das
Name der vermuteten geheimen Zentrale zur Herstellung von Viren oder Würmern bei Anbietern von Antivirusprogrammen für Computer zu deren Verkaufsförderung durch anschließende eindringliche Warnung vor den diesmal als aber auch ganz besonders schädlich beschriebenen Viren oder Würmern.
Manuel Kunst

 

geigant (Adj.)
(österreichisch) Jemand ist geigant, wenn er so schmierig-schmeichelnd um eine andere Person herumscharwenzelt, dass selbst ein hart gesottener Österreicher die Flucht ergreift. Besonders Wiener Kaffeehauskellner sind oft geigant.
Wayne

 

Geilenkirchen, die (Pl.)
Alternative Glaubensgemeinschaften, denen sich → Lustheiden manchmal zuwenden.

 

Geirfluglasker, der
Die Verzweiflung, die einen in einer wirklich völlig aussichtslosen Situation packt.
Yannick Schneider

 

Geisa, die
Völlig overdresste und overstylte Dame, die durch ihr übertriebenes Äußeres selbst die Blicke möglicher → Edewechte u.ä. eher in die Ferne abschweifen lässt. Dieses Defizit gleicht sie durch ziegenartiges Lachen aus.
Sigi T.

 

Geistingen-Dambroich, der
Eine Erkenntnis, die zu einer Kaskade an weiteren Erkenntnissen führt.
Ranunkel

 

Gelsenkirchen, die (Pl.)
(österr.) Versammlungsorte für gläubige Stechinsekten.
via Daily Ivy

 

Gelterkinden, die
Jene entfernt an Kinder erinnernden stümperhaft laubgesägten Pappaufsteller, die von kinderlosen Anwohner/inne/n an Durchgangsstraßen aufgestellt und von sämtlichen Autofahrer/inne/n ignoriert werden.
Yannick Schneider

 

Geminiano, der
Ein „Journalist“, der dafür zuständig ist, dass die privatesten Angelegenheiten fremder Leute (egal, ob blaublütig oder nicht) in den widerlichsten Schmierblättern landen.
(Etymologie: von Geminia, dem Sammelbegriff für diese Art von Nachrichten, als Abkürzung für „geht mich nichts an“)
Yannick Schneider

 

Gemünden, das
Ein um so deprimierenderer Leichenschmaus, bestehend aus labberigen belegten Brötchen und dünnem entkoffeiniertem Kaffee. S.a. → Füttersee, → Haag am Hausruck

 

Gem Weng, das
Eine musikalische Technik aus dem alten China, bei der mit bestimmten Abfolgen von Gong-Klängen starke hypnotische Wirkungen auf die menschliche Psyche ausgeübt werden. Heute ist die hohe Kunst des Gem Weng fast vergessen und ganz in den Händen von Flughäfen, Bahnhöfen und Kaufhäusern. Sie wird unmittelbar vor Lautsprecherdurchsagen angewandt, um – je nach klanglicher Ausgestaltung – Aufmerksamkeit, Konsumrausch oder willenlose Schicksalsergebenheit beim Hörenden auszulösen.
klanemann und Kilian

 

genderkingen (V.)
(auch: genderqueenen, genderquingen) Die eigene Gender-Identität ohne Scham und Scheu leben.

 

Gensungen, die
Beim Redigieren eines Textes wohlmeinend eingefügte „erklärende“ Ergänzungen, die den ursprünglich prägnanten Stil umschweifig und wirr machen.
Ranunkel

 

Geras, das
Ansturm auf Aldi- und Lidl-Märkte, wenn wieder billige Fahr- oder Flugscheine angeboten werden. Häufig folgt auf den unvermeidbaren Kampf mit → Dransen die Einsicht, dass man mit dem so erworbenen Fahrschein den gewünschten Zielort gar nicht erreichen kann.
Sigi T.

 

Geräum, das
Das, was man als Selbstständiger, wenn man eine Job fern seiner Heimat annimmt, von seiner Vermittlungsfirma als Wohnungsersatz gestellt bekommt, beispielsweise ein Partykeller ohne Tageslichteinfall neben einer wiederlich riechenden Schokoladenfabrik.
Karsten Fleischer

 

Geretschlag, der
Der kleine Elektroschock, den man erhält, wenn man z.B. beim Kabelaufrollen nach dem Föhnen den Stecker berührt und ein Kondensator noch ein Lebenszeichen von sich gibt.
Marko Kolm

 

geretzhoven (V.)
(hovt geretz, huv geratz, hüve gerätz, hove gertz, etz gergehoven; bei Gegenständen) Das Gegenteil von dem tun, was das Gerät eigentlich soll. Ein Staubsauger, der an jedem Möbelstück hängenbleibt, aufspringt und dabei seinen Staubbeutel weiträumig entleert, geretzhovt in Perfektion. S.a. → Undingen
Yannick Schneider

 

Gernrode, der/die
Jemand mit einer besonderen Vorliebe für vollständige Intimrasur.
Wayne

 

Geroda, das
Eine Tätigkeit, die man in alten Zeiten aus Notwendigkeit ausübte und die heutzutage nur noch aus Nostalgiegründen ab und zu Anwendung findet, z.B. das Kaffeemahlen von Hand.
Yannick Schneider

 

Geseke, das
Patina, die sich bildet, wenn jemand jahrelang seine Kaffetasse auf denselben Fleck auf dem Schreibtisch stellt.
MaPa

 

Gesundbrunnen, der
Getränkeausschankbetrieb, den man → moabit betritt und → stulln und zufrieden wieder verlässt.
Felix Hoffmann

 

Gevenich, das
Ein technischer Gegenstand, der entweder völlig überflüssig oder aber unbrauchbar und gefährlich ist. Beispiele: furzender Kugelschreiber von PEARL, Wasserkocher ohne Sicherheitsabschaltung für 3,99 aus einem Postenmarkt. Die Massenfertigung von Gevenichen in Fernost bringt den blauen Planeten stündlich dem Kollaps näher.
Felix Hoffmann

 

Gieseritz, der
Nach Anerkennung lechzender, immer devot kichernder Speichelleckermensch mit sadistischen Ambitionen gegenüber Untergebenen.
nach Patrizia

 

Gigeliwald, der
Das Durcheinander von vielen verschiedenen Stimmen und Lachen.
Helen, Vivienne

 

Glasschleife, die
Das bis zum Eintreffen zahlreicher Gäste beliebig oft wiederholte ausgiebige Spülen und Putzen aller in der Wirtschaft vorhandenen Gläser durch eine Bedienungskraft. Literarisch ist die Glasschleife in Herr Lehmann von Sven Regener verewigt.
Karsten Fleischer und Kilian Evang

 

Glauchau, die
Das Gefühl der Lust auf ein Eis im Winter.
Erja & Fiona

 

glauzig (Adj.)
Einem ist glauzig zumute, wenn man nach dem Aufwachen das Gefühl hat, als habe man ein peinliches, bedrückendes Erlebnis gehabt. Meist bestätigt sich das Gefühl nach wenigen Sekunden des Nachdenkens, manchmal stellt es sich aber auch als Nachwirkung eines Traumes heraus.

 

glebitzsch (Adj.)
Beschreibt Konsistenz und Textur der obersten und untersten Scheibe einer Packung Toastbrot.
Yannick Schneider

 

Gleisdorf, das
Gleisdorf nennt man den Ort vor dem Bahnhof, an dem sich alle Gleise schneiden und es viele Weichen hat.
Valentine, Emilie

 

Gleisweiler, der
An einer Eisenbahnschiene festgeketteter Anti-Castor-Demonstrant.
Wayne

 

Gleuel, der
Das Gegenteil einer → Glöthe: Das Gefühl, das einen überkommt, wenn man weiß, dass man absoluten Mist geschrieben hat.
Karsten Fleischer

 

Glienicke an der Nordbahn, der
Jemand, der an eine bekannte Lärmquelle (Bahnstrecken, Kirchen, Heavy-Metal-Festivals) zieht und deren Verursacher dann wegen unzumutbarer Ruhestörung belangt.
Yannick Schneider

 

gliesmarode (Adj.)
Beschreibt eine Bahnstrecke, die so alt und schlecht instandgehalten ist, dass Züge höchstens noch Schritttempo fahren können.
Yannick Schneider

 

Glöthe, die
Das Gefühl, das einen überkommt, wenn man meint, einen absoluten Klassiker geschrieben zu haben. S.a. → Gleuel
Karsten Fleischer

 

Glottertal, das
Konspirativer mallorquinischer All-inclusive-Ferienclub, in dem sich alljährlich angebliche Weltenbummler versammeln, um sich wahnsinnig spannende Anekdoten für ihre Reiseblogs auszudenken.
Carsten

 

Glotzing, das
Die bräunlich bis grünliche Substanz, die sich an den unmöglichsten Stellen im Inneren des Nasensteges einer Brille bildet.
Yannick Schneider

 

gmunden (V.)
Wenn eine Speise gmundet, dann bezieht sie ihren ganz speziellen kulinarischen Lustfaktor aus der seltsam ambivalenten, gleichzeitig abstoßenden und dennoch zum immer wieder Zugreifen verleitenden Reaktion auf ein bestimmtes Merkmal des Gerichtes. Heiß begehrte, zugleich scheußlich schleimige Austern sind typische Vertreter dieser Kategorie, genauso wie schrecklich scharfe, sinnliche Chilis. Vgl. → Neviges.
Marko Kolm

 

Gnas, das
Reste dringend erforderlicher fester Nahrung zwischen den Zähnen, die auch durch äußerst gründliches Nachspülen mit alkoholischen Substanzen nicht entfernt werden können.
Sigi T.

 

Gnölbzig, der
Ein Teil tief im Inneren deines Autos, von dem du noch nie etwas gehört hast, das aber jetzt, wie der Mechaniker dir mit vorwurfsvollem Blick verkündet, völlig vergurkt ist und dringend für 1300 Euro ersetzt werden muss.
Felix Hoffmann

 

Godoy Cruz, die
Ein klassisches Dilemma, das auftritt, wenn man bereits sehr lange auf etwas wartet. In der Godoy Cruz hat man zwei Möglichkeiten:
a) das Warten sein lassen (woraufhin das Etwas sofort erscheint)
b) weiter warten (was die Situation nicht bessert)
Yannick Schneider

 

göhren (V.)
Das Unterhalten einer Seite im StudiVZ um die eigene Kindheit zu verlängern.
Claudia Hankel & Nora Harbach

 

Goldenbow
Titel des neuesten 007-Streifens, in dem Bond gegen einen durchgeknallten, mit Pfeil und Bogen Mini-Atomsprengköpfe verschießenden Robin Hood kämpft.
Wayne

 

Goldentraum, der
Ein Traum, der zwar wirr und verstörend genug ist, um als Alptraum durchzugehen, aber auch so spannend, dass man dem Wecker, der einen herausreißt, keineswegs dankbar ist.

 

gönningen (V.)
Jemandem euphorisch zu einem verdienten Sieg gratulieren, jedoch innerlich vor Wut kochen.
Tülay

 

goppeln (V.)
Das Geräusch der Füße von Kindern, die eine Etage höher Fangen spielen.
Autor unbekannt

 

göppingen (V.)
So lange nachfragen, ob jemand sauer sei, bis er/sie sauer ist.
@MaoriHH

 

gopprechts (Adj.)
Vom Ding her richtig (oder wenigstens sich richtig anfühlend) aber juristisch falsch.
„Einem Neonazi die Fresse zu polieren (sit venia verbo) ist gopprechts.“
Yannick Schneider

 

Gorden-Staupitz, der
Einfädeltechnik für die Schnürsenkel fabrikneuer Schuhe, die entworfen wurde, um das aus Herstellersicht unerwünschte Anprobieren vor dem Kauf unmöglich zu machen. Wird zu diesem Zweck gerne mit Papiereinlagerungen innerhalb der Fußbekleidung kombiniert.
Felix Hoffmann

 

Görlitz, der
Sammelbegriff für Aufnäher und Applikationen in Form von Fantasie-Militärabzeichen auf Pseudo-Designer-Shirts und -Jacken. Ein Muss für Menschen mit dem optischen Vorbild „Sgt. Peppers“ oder „Funkenmariechen“. S.a. → Fumfei
Carsten

 

Gößweinstein, der
Ablagerung, die in aus rituellen Gründen nicht gespülten Kelchen durch Messwein entsteht.
MaPa

 

Gottholbing, das
Theatralisches Geräusch, das Messdiener*innen u.Ä. mit rituellen Utensilien produzieren, um zu suggerieren, dass durch eine Zeremonie ein göttliches Wesen in den Raum beschworen worden sei.
Simon Putzhammer

 

Gottschall, der
Eminente Sinneswahrnehmung, die für den Augenblick die physische Realität als Aufenthaltsort in Frage stellt.
Simon Putzhammer

 

Götzendorf, das
Protestantische Bezeichnung für Vatikanstadt
Manuel Kunst

 

götzingen (V.)
Sich durch unvorsichtigen Gebrauch des Föns unbeabsichtigt eine kecke Tolle frisieren.
Felix Hoffmann

 

Grafengehaig, das
Das Dranlassen von Köpfen und das Unterlassen von Enteignungen, das manchen Personen zu offensichtlich rein historisch bedingtem Reichtum an Geld und Macht verholfen hat.
Simon Putzhammer / Kilian Evang

 

grafenhaun (V.)
Politischer Aktivismus gegen Personen, die ihren Status → Grafengehaig verdanken.
Simon Putzhammer/Kilian Evang

 

Grammatenbrück, die
Ein Phänomen in einer Sprache oder Sprachfamilie, das auf den ersten Blick sehr eigenartig und fremd wirkt, sich bei näherer Betrachtung aber in ähnlicher Form auch in vertrauteren Sprachen wiederfindet. Beispiele:

 

Gramsam, die
Wenn man den Wecker nicht ausgeschalten hat und er einen am frühen Samstagmorgen weckt, obwohl man ausschlafen wollte.
Constanze

 

Gräslikon, das
1. Schweizer Zentralregister für die Zulassung von Stadionrasenpflanzen.
2. (Grasart) siehe Fußnote
Carsten

 

Gratkorn, das
Die letzte dem Körper zugeführte Einheit eines Saufgelages.
Tom

 

Gratze, die
Das, was man auf dem Kopf hat, wenn eine freiwillige Glatze nach ein paar Tagen wieder zu verschwinden beginnt.

 

Graupenmühle, die
Bootcampartiges Trainingslager für konditionell wie technisch schwache Fußballer.
amarillo

 

Gravenbruch, der
Das physikalische Gesetz, demzufolge in Cartoons die Schwerkraft erst dann wirksam wird, wenn man nach unten schaut und den fehlenden Boden unter den Füßen bemerkt.
Yannick Schneider

 

Graz, das
Das befremdliche und alarmierende Gefühl, das einen beschleicht, wenn man aus der Umkleidekabine tritt und eine äußerst geschmacklos gekleidete ältliche Verkäuferin jubeln hört: „Nein, wie entzückend!“ oder „Hinreißend!“ oder gar „Pfiffig!“
Carsten

 

Greffen, der
Eine Person, die grundsätzlich alles und jeden anfasst. Dieses Verhalten wirkt häufig zwanghaft. Unter Alkoholeinfluss tritt die Eigenschaft noch deutlicher hervor.
Autor unbekannt

 

Greiz, der
Unberechenbare Schwankungen zwischen peinlichster Sparsamkeit und äußerster Spendabilität. Viele Familien werden durch den Greiz ihrer Oberhäupter täglich aufs Neue verwirrt.

 

Gresse, die
Boxsport: Die Gesichtsstruktur eines unterlegenen Kämpfers, die erreicht sein sollte, bevor der Coach das Handtuch zu werfen bereit ist.
myrna

 

Griebelschied, der
Eine besonders in den Höhenlagen des Hunsrück verbreitete Verdauungskrankheit, über die nur sehr wenig bekannt ist, weil die Betroffenen sich beharrlich weigern, darüber zu sprechen.
Pengoblin

 

Griesemert, der
Wust eigener ebenso wichtiger wie unverständlicher handschriftlicher Notizen auf ungeordneten Papierfetzen verschiedenster Größen und Formen, der einen erahnen lässt, woher die Redewendung „sich verzetteln“ kommt. Ein Griesemert liegt i.d.R. auf der Ablage „zu erledigen“ und starrt einen bösartig an, bis man ihn beherzt → letelt oder ein Windstoß die Sache erledigt.

 

Grinzens, der
In heuchlerischer Absicht freundlich vorgetragene Zustimmung zu einer Vereinbarung, an die man sich nicht mal ansatzweise zu halten gedenkt.
Sigi T.

 

Gritsch, der
Wenn der Schlitten eines Reißverschlusses ein Stück des umliegenden Stoffs einzieht und sich dadurch nicht mehr bewegen lässt, spricht man von einem Gritsch.
Yannick Schneider

 

Gröbenzell, das
Gefängnisszelle, die man sich mit einem Schwerverbrecher teilen muss.
MaPa

 

gröde (Adj.)
Das Gefühl, wenn man an Hausaufgaben denkt.
„Mir wird gröde, wenn ich an meine Hausaufgaben denke.“
Zehra, Nora, Janina, Lea

 

Gröditz, der
Sammelbegriff für allen typo- und grafischen Sondermüll (Vereinslogos, Websites, Zeitschriften, Handzettel, Flugblätter), den Leute, die gerade einmal halbwegs mit Microsoft Word umgehen können, im Rahmen von Vereins-, Chor- oder Initiativentätigkeit fabrizieren.

 

großaffoltern (V.)
Eine Form des → Mürzzuschlags: Die Geschäftsleitung in Gedanken auspeitschen, wenn man erfährt, wie viel mehr sie verdient als man selbst. S.a. → affoltern
Juri Sarbach

 

Großarmschlag, der
Eine Meinungsäußerung in Form einer Parodie auf einen Manipulationsversuch. Beispiel: „Lasst uns das Meeting auf Dienstag legen. Ihr wollt es doch auch.“

 

Grössau, die
Spielplatzwiese, die als Hundeklo und Scherbensammelstelle einer Siedlung dient.
Manuel Kunst

 

Grossauheim, das
(Bundeswehr-Jargon) Der Sanitätsbereich einer Ausbildungskaserne, unmittelbar bevor eine mehrtägige Geländeübung auf dem Dienstplan steht.
madsester

 

Großbarop, der
Eine Autorität auf dem Gebiet des Antiautoritarismus. Ein unkritisierbarer Großmeister des Kritisierens. Meist ein arrivierter Alt-68er, dessen Ansichten über das Anzweifeln von Autoritäten, über Emanzipation, Erziehung, politische Korrektheit, zwischenmenschlichen Umgang, Sprachregelungen, Ökologie, Ernährung etc. über jede Kritik erhaben sind und der daher auch auf jede Kritik tobend mit → Jörger Bülten reagiert. Auch mit dem → Dabergotz verwandt.
Inspiration: Harald Martenstein, Lehrstück

 

Groß-Behnitz, der
Kleiner Fehler beim Lösen einer algebraischen Gleichung, der nach einer Dreiviertelstunde erkannt wird und es nötig macht, nochmal ganz von vorne anzufangen.
Matthias Warkus

 

Großbockedra, der
Person (i.ü.S. auch eine Institution, ein Sachverhalt oder ein Regelwerk), die von Mitläufertypen und unmotivierten Mitarbeitern ständig als eigentlich verantwortlich für Ärger, Schaden und Unrecht angeführt wird, die sie Dritten verursachen. Beispiele: Der Führer, die Partei, die zentrale Dienstvorschrift, die Konzernleitung, die Globalisierung, El Niño.
Felix Hoffmann

 

Groß Darkowitz, der
Die Rollläden herunterlassen, weil die Sonne blendet, und dann das Licht anschalten, weil es im Raum zu dunkel ist.
Fury

 

Groß Disnack, der
Jemand, der immer noch als Autorität für ein bestimmtes Thema heraufbeschworen wird, obwohl das (schon lange) nicht (mehr) angemessen ist. Douglas Adams ist ein Groß Disnack für Labenze – manche seiner Fans weisen bei bestimmten Labenz-Definitionen darauf hin, er würde im Grabe rotieren oder könnte sich dafür erwärmen. Die alten Römer sind Groß Disnacke für die lateinische Sprache – Halbgebildete fragen sich, ob sie wirklich jemals Paraffinum liquidum benutzt haben oder warum das sonst so heißt. Goethe ist ein Groß Disnack für seinen Faust – Leute werfen angesichts von Interpretationen immer wieder die Frage auf „ob der Dichter das so gemeint hat“ (gilt generell für Künstler/innen und ihre Werke).

 

großengottern (V.)
Eine widersprüchliche Weltanschauung an den Tag legen, die lebenslange (meist passive) Mitgliedschaft in einer dogmatischen Glaubensgemeinschaft entweder mit rational-wissenschaftlichen Denkmustern oder aber mit diversen inkompatiblen Esoterikfimmeln verbindet.
Felix Hoffmann

 

großenkneten (V.)
1. Letzte Stufe des → Petting. Findet meist parallel zum → Möseln statt.
2. (ökon.) siehe Fußnote
Stollentroll

 

Großer Kirr, der
Die Diskussion um die Auslegung einer unklar geschriebenen Spielanleitung.
Rolf

 

Große Schrappschöttelei, die
Was windige Gebrauchtwagenhändler mit einem schrottreifen Fahrzeug anstellen, um ein paar Euro mehr dafür herauszuschlagen.
Yannick Schneider

 

Großfahner, der
Rollenmodell, dessen Erwiderung der eigenen Sympathie enttäuschend ausfällt.

 

Großglockner, der
Ein maßgefertigter Übergrößen-BH.
Yannick Schneider

 

Groß Gottschow, die
Phänomen in sozialen Netzwerken: eine Kommentarkette von enormer Länge, die sich unter einem Beitrag bildet und dessen Verfasser automatisch die Worte „O Gott, was hab ich da losgetreten?!“ entlockt.
Yannick Schneider

 

Großhöflein, das
Ein von bemerkenswert geschmackssicheren Menschen gestalteter Kleingarten, dessen protziges Erscheinungsbild seinen Besitzer unweigerlich als bedeutenden Kolonialherrn eines Gartenzwergreichs offenbart.
Marko Kolm

 

großkopisch (Adj.)
Ophthalmologische Klassifizierung von Sehstörungen, die durch die derzeit grassierende Puck-die-Stubenfliege-Sonnenbrillen-Mode verursacht werden.
Carsten

 

Großkrotzenburg, die
Etwas zu groß geratenes Fertighaus im Hollywood-Villenstil mit allzu vielen Erkern und Rundbögen, oft von mittlerweile schon wieder pleite gegangenen Neureichen erbaut.
Günter

 

Groß Pampau, das
Die Praxis, ungenießbare Speisen mit einer Überdosis pikanter Soße doch herunterzukriegen (beschrieben bei James Herriot).
Felix Hoffmann

 

Groß Pinnow, der
Bezeichnung für eine bestimmte Sorte Vorgang, bei dem sich Menschen in einem Raum versammeln, um gemeinsam etwas zu planen oder zu organisieren. Irgendjemand kommt auf die Idee, das Ganze müsse visualisiert und pädagogisch wertvoll gestaltet werden – wogegen absolut nichts zu sagen ist. Zum Groß Pinnow wird eine solche Veranstaltung erst in dem Moment, in dem die Versammelten die plötzliche Gewissheit überkommt, hinter den 27 mittlerweile an den Wänden verteilten großformatigen Brainstormingsammlungen, Prognoseskizzen, Planungsschemata, vereinfachten Gliederungen und Motivationsmetern vor lauter Effizienz das Thema nicht mehr benennen zu können. Die Fähigkeit, aus dem Treffen eines Dutzends langjährig erfahrener Praktiker bei simpelstmöglicher Fragestellung ein Groß Pinnow zu machen, ist die Mindestqualifikation für Unternehmensberater, Planungskoordinatoren und Produktionsoptimierer. Dies ist auch der Grund, aus dem wie ehedem wirklich wichtige Entscheidungen auf dem Korridor zum Klo getroffen werden.
Pengoblin

 

Großröhrsdorf, das
Gruppe von Motorradfahrern, die ihre Männlichkeit demonstrieren, indem sie ihre Motoren ständig sinnlos aufheulen lassen.
Ranunkel

 

Großschloppen, der
Das Kleidungsstück der Wahl, nachdem eine Dame festgestellt hat, dass das → Kleingsenget nicht mehr passt.
Karsten Fleischer

 

Groß-Umstadt, die
Wenn jemand alles sehr viel weitschweifiger bespricht, verzwickter plant und umständlicher in Angriff nimmt als nötig, sodass Aufwand und Ergebnis in keinem rechten Verhältnis stehen.
Günter

 

Großwechslungen, die
Der riesige Haufen aus fröhlich bunten Papierlappen, die man als Retourgeld erhält, wenn man in einem exotischen Land ein billiges Souvenir mit einer größeren Euro- oder Dollarnote bezahlt und unsicher ist, ob man nicht genauso gut hätte sagen können: „Der Rest ist für Sie!“
Marko Kolm

 

Gründau, der
Die grüne Verfärbung, die am Finger bleibt, wenn man nach mehreren Tagen einen billigen Ring auszieht.
Sara, Isabelle

 

Grundschöttel, das
Scherzhafte Bezeichnung für einen Menschen, dessen Geiz sich selbst ad absurdum führt. Grundschöttel kaufen z.B. Toilettenpapier, das halb so teuer ist und einen so geringen Wirkungsgrad hat, dass dreimal so viel davon verbraucht wird. Oder sie „lassen sich an der Bratwurstbude eine Quittung geben, die sie per Einschreiben an ihren Steuerberater schicken“ (Max Goldt).

 

Gründwürm, die (Pl.)
Die Super-Strings eines teleologischen Universums, die nicht einfach nur da sind, sondern, damit alles so ist, wie es sein soll.
Simon Putzhammer

 

Grünmettstetten, die (Pl.)
Entsorgungsorte für Gammelfleisch.
R. Elrahl

 

grupenhagen (V.)
Ein E-Bassist grupenhagt, indem er mit exaltierten, spasmischen Soloeinlagen versucht, von der Bühne aus einen Überblick über das Angebot williger Betthäschen in der ersten Konzertreihe zu erhaschen.
Carsten

 

Grüt, das
Der Geruch von frisch gemähtem Rasen.
Zehra, Nora, Janina, Lea

 

Gschlachtenbretzingen, das
Die Vorfreude auf die Lieferung des halben Rindes oder Schweines, welches, vor ungefähr sechs Monaten in Bestellung gegeben, innerhalb der nächsten Tage beim befreundeten Landwirt geschlachtet werden wird, und das damit verbundene verzweifelte Platzschaffen in der Tiefkühltrühe, welche noch ein viertel Rind oder Schwein der vorigen Lieferung beinhaltet.
Karsten Fleischer

 

Gschnitz, das
Ornamentale Verzierungen an Schrankwänden des Gelsenkirchener Barocks der späten 70er Jahre.
Sigi T.

 

Gugelhammer, der
Überraschende und erstaunliche Entdeckung bei der Internet-Recherche, z.B. ein perfekt zu verlabenzender Ortsname oder die Entdeckung der peinlichsten Urlaubsvideos der Arbeitskollegin auf Youtube, bevor diese überhaupt aus Mallorca zurückgekehrt ist...
Wayne

 

Guglmucken, das
Das Guglmucken ist die Zeitspanne, die vergeht, nachdem man eine originelle Phrase erfunden hat, wie z.B. „Geist ist geilst“ oder „Gute Biene zum Mösenspiel“, die man für sich behält, weil sich keine Gelegenheit anbietet, sie anzubringen, und bevor sie dann von sich aus erstmals bei Google Ergebnisse liefert, womit sie gewissermaßen zum → Schullwitz wird. Für die oben genannten Beispiele hat der Autor dieser Definition Guglmucken von mehreren Monaten erreicht.

 

Gumbinnen, die (Pl.)
Hartnäckige Brösel, die an den Händen nach stundenlangem Tragen von Haushaltshandschuhen haften bleiben. Nicht zu verwechseln mit → Wutzetz.
Carsten

 

Gummersbach, der
Ein nichtendenwollender Tränenstrom, der nach einer tagelangen Serie tapfer ertragener Demütigungen und Erniedrigungen (z.B. Steuerbescheid, Abfuhr vom Chef, Knolle wegen zweiminütigen Falschparkens usw.) letztendlich durch etwas vollkommen Nichtiges und Belangloses ausgelöst wird (z.B. Lieblingsfernsehserie fällt wegen Wintersport, Politikergeburtstag o.ä. aus).
Sascha

 

Gundamsried, der
Wenn vor einer geplanten Hochzeit sämtliche als Trauzeugen angefragten Personen mit fadenscheinigen Ausreden absagen, bezeichnet man dieses Phänomen als Gundamsried (von Gundam, einem alten Wort für Trauzeuge, analog zu Eidam). Bei einem Gundamsried > 5 sollten die Heiratspläne überdacht werden, da der Ehe offensichtlich im Freundeskreis keinerlei Chancen eingeräumt werden.
Ranunkel

 

Guntersblum, die
Bezeichnung für die Pflanze am Wegesrand, die jeder kennt, deren Name einem jedoch partout nicht einfällt, falls man mal darüber nachdenkt.
Karsten Fleischer

 

guntershagen (V.)
Das → Kaltenleutgeben eines profilneurotischen Menschen, der sich durch eine Schenkungsurkunde an G. von Hagens verspricht, dass seine sterblichen Überreste durch Plastizinierung einer antiken Statue gleich in Siegerpose für die Nachwelt zur Schau gestellt werden. Damit ist dann jedoch eher seine Zukunft als wissenschaftlicher Frühstücksaufschnitt besiegelt. S.a. → Hagen-Grinden
Carsten

 

gunzen (V.)
In alkoholisiertem Zustand verbale Balzversuche unternehmen und damit zwangsläufig scheitern, ohne es zu merken.
Manuel Kunst

 

Gurbrü, die
Das ungenießbare Gesöff, das beim ersten Versuch herauskommt, selber ein alkoholisches Getränk herzustellen.
Karsten Fleischer

 

gurkeln (V.)
Folge des absichtlichen Ignorierens der Anweisung „Wenn möglich, bitte wenden!“ S.a. → Eschwege, → orthofen
Carsten

 

gurkenroth (Adj.)
Irfersgrün-Äquivalent in einem Paralleluniversum.

 

Güterglück, das
Das Glück, eine wohlhabende Frau kennengelernt zu haben, die voll auf einen abfährt. Leider handelt es sich dabei immer um eine → Geisa.
Karsten Fleischer

 

gütersloh (Adj.)
Terminus aus dem Versicherungswesen, klassifiziert den Abwicklungswert eines Betriebes nach komplettem Verlust der Lagerkapazität durch Feuerschaden. Beschreibt im übertragenen Sinne auch den Umfang der Wohnungseinrichtung eines frisch geschiedenen Mannes.
Carsten

 

Gutmadingen, das
Eine Vorsichtsmaßnahme, die durch ihr Vorhandensein beruhigen sollte, durch ihre daran abzulesende tatsächliche oder scheinbare Notwendigkeit aber beunruhigt.

 

Guttau, das
Das zufriedene Raunen des Publikums eines Lichtbildvortrages, das dem Techniker signalisiert, dass er endlich den richtigen Knopf gefunden hat oder den Projektor genau da stehen lassen soll.

 

Guttenberg, das zu
Sonderform des → Schullwitzes, bei dem zunächst fremde Gedanken und Formulierungen durch das Bewusstsein ins Unterbewusstsein gelangen und nach einiger Zeit als vermeintlich eigene Gedanken wieder ins Bewusstsein dringen.
Günter Gans

 

Gymnich, der
1. Der natürliche Lebensraum eines Gymnichs ist das gut besuchte, zentral gelegene Fitnessstudio, in dem er sich hervorragend einer einzigartigen Nische angepasst hat, nämlich dem Standort eines exponierten, hydraulischen Trainings- oder Kardiogerätes, das in der gesamten Umgebung einzigartig und speziesübergreifend von hohem strategischem Wert ist. Dort findet man oftmals ganze Gymnich-Rudel lethargisch das Alpha-Gymnich-Individuum umlagernd, das sich seinerseits bewegungslos plakativ auf dem Gerät positioniert hat. Die intensiven, von Rangordnung und Imponiergehabe geprägten Sozial- und Balzrituale erstrecken sich oft über Stunden. Bei diesem beeindruckenden Schauspiel wird tunlichst vermieden, auch nur aus Versehen eine der Funktionen des Gerätes auszulösen. Selbst verzweifelt mit einem Handtuch wedelnde Vertreter anderer Spezies, die das vom Anführer-Gymnich markierte Revier nur kurz passieren oder gar von einer der Funktionen des umlagerten Gerätes Gebrauch machen wollen, werden von der Gymnichpopulation geflissentlich ignoriert. Auch unterschiedlichste, schmackhafte Köder erweisen sich als ungeeignet, eine Änderung des Sozialverhaltens zu bewirken – die Gymniche ernähren sich rein intramuskulär.
2. (Weckerersatz) siehe Fußnote
Carsten

 

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